Ausgezeichnet
mit dem Roland-Faelske-Preis für die beste Dissertation
2016.
Wie
alle Veröffentlichungen unterliegen Comics medialen Bedingungen,
die sich direkt und indirekt auf ihre Ausdrucksmöglichkeiten
auswirken. So präsentiert sich der Zeitungsstrip auf der
Seite als Ganzes, während das Comicheft längere zusammenhängende
Bildsequenzen auf Seiten auf- und verteilt, die die Kulturpraxis
des Blätterns voraussetzen. Das Buch erscheint als dreidimensionales
Objekt, das Comics außer gewisser sozialer Implikationen
auch weitreichende gestalterische Möglichkeiten eröffnet.
Comicautorinnen und -autoren reflektieren diese Bedingungen
und machen sie nicht selten zum Gegenstand metamedialer Werke.
Dabei werden die materiellen Eigenschaften der Trägermedien
oftmals nicht nur thematisiert, sondern selbst zu Zeichen in
einem hybriden semiotischen Gefüge. Raues Papier, ungewöhnliche
Heftformate und bedruckte Buchdeckelkanten sind dann nicht bloß
dekoratives Beiwerk oder gar paratextuelle Beliebigkeiten, sondern
Elemente ästhetischer Strategien, die eines Zugangs jenseits
der etablierten Interpretationsansätze bedürfen.
Diskutiert werden metamediale Werke wie u.a. Mort Walkers und
Jerry Dumas Sams Strip, John Byrnes The Sensational
She-Hulk, Scott McClouds Destroy!!, Brian Fies Whatever
Happened to the World of Tomorrow, Paul Hornschemeiers The Three
Paradoxes, Ben Katchors The Cardboard Valise, Art Spiegelmans
In the Shadow of no Towers und Chris Wares Building Stories
sowie Beispiele von Pop-up-Comics und Comic-Skizzenbüchern.
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